Lauf hin, du arm
Kind! Deine böse
Stiefmutter wünscht deinen Tod. So komm nicht mehr zurück! Der Jäger stach einen jung
Frischling ab, nahm Lunge und Leber heraus und brachte sie als Wahrzeichen der Königin mit.
Das arm
Kind befand sich alleine im Wald. Es hatte Angst, doch sprangen die wild
Tiere an ihm vorbei und taten ihm nichts. Als der Abend bald werden wollte, sah es ein klein
Häuschen.
In dem Häuschen war alles klein. Da stand ein klein
, weißgedeckt
Tischlein, mit sieben klein
Tellern.
An der Wand standen sieben klein
Betten. Schneewittchen legte sich in ein Bettchen hin und schlief ein. Als die Nacht kam, kamen die Herren von dem klein
Häuschen. Dann sagten sie dem Schneewittchen: "Willst du unseren Haushalt versehen, kochen, betten, waschen, nähen und stricken, und willst du alles ordentlich und reinlich halten, so kannst du bei uns bleiben, und es soll dir an nichts fehlen."
Die Königin dachte nicht anders, als sie wäre wieder die Allerschönste, trat vor ihren wunderbar
Spiegel und sprach: »Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?« Da antwortete der Spiegel:»Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen über den Bergen bei den sieben Zwergen ist noch tausendmal schöner als Ihr.«
Sie färbte sich das Gesicht und kleidete sich wie eine alte Krämerin und war ganz unkenntlich. In dieser Gestalt ging sie zu den sieben Zwergen und schenkte dem naiv
Mädchen einen giftig
Apfel.
Äußerlich sah der Apfel schön aus aber wer ein klein
Stückchen davon aß, der musste sterben. Kaum hatte Schneewittchen einen Bissen davon im Mund, fiel es tot zur Erde nieder. Die sieben Zwerge kamen am Abend nach Hause und fanden Schneewittchen auf dem Boden liegen. Das lieb
Kind war tot. Sie sprachen:
»Das können wir nicht in die schwarz
Erde versenken«, und ließen einen durchsichtig
Sarg von Glas machen, dass man es von allen Seiten sehen konnte, legten es hinein und schrieben mit golden
Buchstaben seinen Namen darauf und dass es eine Königstochter wäre.
Eine lang
Zeit lag Schneewittchen in dem Sarg. Eines schön
Tages geriet aber ein Königssohn in den Wald. In dem Sarg sah er das schön
Mädchen und verliebte sich.
Die Zwerge gaben dem Königssohn den Sarg, den seine Diener auf Schultern forttragen sollten. Plötzlich stolperten diese über einen Strauch und von dem Schüttern fuhr das giftig
Apfelstück, den Schneewittchen abgebissen hatte, aus dem Hals. Schneewittchen öffnete seine wunderschön
Augen und hob den Deckel vom Sarg in die Höhe und richtete sich auf und war wieder lebendig.