Neue deutsche Rechtschreibung, Teil 5

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RECHTSCHREIBREFORM

Auch Groß- und Kleinschreibung auf dem Prüfstand

Was bleibt von der Rechtschreibreform? Der Rat für Deutsche Rechtschreibung will sich laut einem Zeitungsbericht nun auch mit der Groß- und Kleinschreibung befassen. Deren Neuregelung galt bislang als unstrittig.

Berlin - Die seit August geltende Rechtschreibreform wird möglicherweise noch weiter zurückgedreht als bisher angenommen. Der Rat für die deutsche Rechtschreibung werde sich voraussichtlich auch mit der Groß- und Kleinschreibung befassen, sagte der Ratsvorsitzende Hans Zehetmair dem Berliner "Tagesspiegel". Damit würde der Rat sein bisheriges, von der Kultusministerkonferenz verordnetes Programm erweitern, Empfehlungen zur Getrennt- und Zusammenschreibung, zur Interpunktion und zur Silbentrennung abzugeben.

Bei der Rats-Sitzung am Freitag in Mannheim will der Reformgegner Theodor Ickler dem Blatt zufolge beantragen, dass der Rat über Reformschreibweisen wie "heute Abend" (vor der Reform: heute abend) und "im Übrigen" (im übrigen) diskutiert. Der Erlanger Sprachwissenschaftler will eine weitgehende Rücknahme der Reform erreichen - auch bei der Laut-Buchstaben-Zuordnung (Stengel statt heute Stängel) sowie bei den ss- und ß-Schreibungen sollten wieder die alten Regeln gelten. Der Zeitung zufolge will Ickler zudem zwei neue Arbeitsgruppen zu diesen Themen beantragen.

Der Vorsitzende des Rates, der ehemalige bayerische Kultusminister Zehetmair, unterstützt offenbar die Bestrebungen Icklers. Einige der neuen Schreibweisen bei der Groß- und Kleinschreibung "kann man zu Recht hinterfragen", sagte Zehetmair laut "Tagesspiegel". Änderungen auch in der Laut-Buchstaben-Zuordnung lehne Zehetmair hingegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,382036,00.html
schade um jedes wort...
Nicht hauen, ich kann nichts dafür:

RECHTSCHREIBRAT

Zurück zur "Großen Koalition"

Im wilden Hin und Her der Rechtschreibreform schien wenigstens die Groß- und Kleinschreibung geklärt. Doch der Rat für deutsche Rechtschreibung ist unzufrieden: Feststehende Begriffe, Anredeformen in Briefen und Zahlen stehen wieder zur Debatte.

Mannheim - Die "Tendenz" im Gremium gehe dahin, feststehende Begriffe wie etwa "große Koalition" oder "schwarzes Brett" wieder "Große Koalition" und "Schwarzes Brett" zu schreiben, sagte der Ratsvorsitzende und frühere bayerische Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) heute nach der siebten Sitzung der Runde in Mannheim. Ein geschlossener Begriff solle wieder "als Einheit gesehen werden".

Zu diesem und weiteren Punkten solle eine bereits eingesetzte Arbeitsgruppe bis Mitte Januar 2006 Vorschläge erarbeiten, die dann in der nächsten Sitzung des Rates am 3. Februar 2006 beschlossen werden könnten. Die Empfehlungen des Rates würden bis März 2006 der Kultusministerkonferenz vorgelegt.

Außerdem könnten "du" und "dein" in Briefen wieder groß geschrieben werden, wobei man hier davon ausgehe, dass auch die nach der Reform gültige Kleinschreibung erlaubt bleibe. Es solle "keine neue Fehlerquelle eröffnet werden".

Es zeichne sich ferner ab, dass "Pleite gehen" oder "Bankrott Machen" wieder klein und zusammen geschrieben werden könnten. Man wolle sich hier wieder "mehr am Sprachgebrauch" orientieren. Auch soll die Arbeitsgruppe die Schreibung von Zahlen "durchforsten". So wird laut Reform etwa "auf allen vieren daherkommen" klein geschrieben, was offenbar auf Missfallen im Rat stößt.

Zehetmair erklärte, der Rat wolle die möglichen Korrekturen an der Groß- und Kleinschreibung auf "wenige Punkte beschränken". Niemand könne dem Gremium verwehren, "Teile des Fasses wieder zu öffnen". Die Neuregelungen zur Groß- und Kleinschreibung waren am 1. August als unstrittige Teile der Refom in Kraft getreten.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,386893,00.html
Herausgeber von Rechtschreibsoftware rät derzeit von Updates ab

Der in Gütersloh und München ansässige Wissen-Media-Verlag, ein Unternehmen der Bertelsmann-Gruppe, das unter anderem die "wissen.de"-Rechtschreib-CD sowie den Orthograf-Rechtschreibkonverter herausgibt, hat in einem Schreiben an seine Kunden ein Update der Rechtschreibsoftware angesichts der "etwas verworrenen Sachlage" in Bezug auf die Entwicklung der neuen deutschen Rechtschreibung derzeit als nicht empfehlenswert bezeichnet.

Die 1996 und 2004 beschlossenen Änderungen der Schreibregeln, so der Verlag, stünden gegenwärtig erneut auf dem Prüfstand und würden voraussichtlich bereits 2006 in Teilen ein weiteres Mal korrigiert. Seit geraumer Zeit wird durch den von den Kultusministern der Bundesländer neu eingesetzten "Rat für deutsche Rechtschreibung", an dem auch Reformkritiker beteiligt sind, ein Kompromissvorschlag für die umstrittenen Teile der Rechtschreibreform erarbeitet.

Der öffentliche Konsens hinsichtlich der korrekten Schreibung im Deutschen sei verloren gegangen – so der Verlag, der in dem genannten Rat auch selbst vertreten ist. Um diesen Konsens wiederherzustellen, sollen die vom Rat zu erarbeitenden Vorschläge dienen. Eine Entscheidung der politisch Verantwortlichen darüber sei nicht vor Frühjahr 2006 zu erwarten.

Der Verlag hält es für sinnvoll, zunächst den "Abschluss des politischen Entscheidungsprozesses" abzuwarten, bevor man die dann erfolgten Änderungsbeschlüsse in einem umfassenden Softwareupdate umsetzt.

Als bedauerlich können Beobachter dabei möglicherweise den Umstand empfinden, dass Schüler, Lehrer, Journalisten und andere Textschaffende sich bei Bedarf nicht so einfach umfassend updaten lassen, wenn sich die "etwas verworrene Sachlage" infolge politischer Entscheidungen geklärt haben sollte. Bei ihnen stellt sich die Frage, was als falsch und was als richtig geschrieben gelten soll, nämlich täglich.


http://www.heise.de/newsticker/meldung/67226

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