Seit dem 2. Januar 2006 verwendet der SPIEGEL wieder die sehr stark reduzierte "alte" Rechtschreibung
Seit dem 1. August 2005 gilt die neue Rechtschreibung in den meisten Bundesländern als verbindlich - aber in vielen Schulen und auf dem Zeitungs- und dem Buchmarkt herrschen, wie die SPIEGEL-Redakteure Jan Fleischhauer, 43, und Christoph Schmitz, 44, bei Recherchen vor Ort erfuhren, "Verwirrung und Beliebigkeit". Eine "kollektive Unfolgsamkeit" gar sieht der frühere bayerische Kultusminister Hans Zehetmair, 69. Als Vorsitzender des Rats für deutsche Rechtschreibung hat er die missglückte Reform mit seinen Kollegen korrigiert, einige Empfehlungen wie die zur Groß- und Kleinschreibung stehen noch aus. Von dieser Ausgabe an folgt der SPIEGEL den bisherigen Ergebnissen der Zehetmair-Kommission, insbesondere den Änderungen in der Getrennt- und Zusammenschreibung.
"Sie sind eine Rückkehr zur Vernunft", sagt Chefredakteur Stefan Aust, 59. Der SPIEGEL werde "die weiteren Empfehlungen sorgfältig analysieren und ebenfalls übernehmen, wenn sie so vernünftig sind wie die bisherigen"