Lieber Bruder,
herzlichen Dank für deinen letzten Brief. Du hast mir sehr interessante Ereignisse aus deinem Leben erzählt. Ich freue mich sehr darüber, dass bei Dir so viel Schönes passiert. Bei mir ist geht es nicht so gut.
Leider muss ich dir einen weiteren Brief schreiben, der mit dem Verhalten unserer Mutter verbunden ist. Ich muss Dir meine Sorge anvertrauen, weil ich inzwischen schon fassungslos bin! Diese ganze Situation und vor allem das Verhalten unserer Mutter ist für mich sonderbar. Du weißt schon, dass sie ins Kino geht, im Gasthof isst, Rotwein trinkt usw. Stell Dir nur vor, was ich gestern gesehen habe: Als ich mit meinem Hund an unserem Hauses vorbeikam, erlebte ich einen Schock. Kannst du Dir vorstellen, dass unsere Mutter eine große Party in ihren Haus gegeben hat? Ich war empört! Ich hatte keine Ahnung, ob ich reagieren soll, aber als ich die laute Musik und die Schreierei hörte, beschloss ich sofort, diese Party zu besuchen.
O mein Gott! Das sagte ich, mein lieber Bruder, als ich schon drin war. Das, was ich gesehen habe, war einfach unbegreiflich! Alle Gäste (etwa 20 ältere Menschen, Frauen und Männer) tranken Rotwein, tanzten und sangen sehr laut. Niemand bemerkte mich, sogar unsere Mutter nicht. Ich hatte keine Ahnung, in welchem Film ich war und was ich tun sollte, also ging ich zurück nach Hause. Ich habe die ganze Nacht nachgedacht, warum sie sich so verändert hat. Das, was sie jetzt macht, ist normal für Jugendliche.
Es scheint mir, dass ich das Wichtigste nun geschrieben habe. Ich habe keine Kraft, mehr zu schreiben oder nachzudenken. Sag mir bitte, was sollen wir nur tun? Die ganze Stadt redet schon über unsere Familie! Ich hoffe, dass du eine Idee hast. Lass mich nicht zu lange auf eine Antwort warten.
Grüß deine ganze Familie ganz herzlich von mir!
Deine
Kasia