Spiegel online; Dienstag, 21.08.01
Macht Computerspielen dumm?
Japanische Forscher der Universität Tohuko haben durch Untersuchungen an Jugendlichen herausgefunden, dass Computerspiele die Gehirntätigkeit dramatisch einschränken und die Gehirnentwicklung hemmen können. Die Wissenschaftler haben laut Spiegel Online die Gehirntätigkeit von unter 20-Jährigen während eines Experiments beobachtet. Dabei hat sich die Hälfte mit Nintendo-Spielen beschäftigt, den anderen wurden leichte Matheaufgaben gegeben. Während bei den Teenagern, die die Rechenaufgaben lösten, beide Gehirnhälften aktiv waren, wurden bei den Computerspielern nur die Regionen des Gehirns tätig, die für die Wahrnehmung und Bewegung zuständig sind. Heranwachsende, die einen Großteil ihrer Zeit mit Computerspielen verbringen, können demnach die Bereiche, die für das Lernen, das Gedächtnis und die Emotionen zuständig sind, vernachlässigen. Da sich diese Regionen bis zum Alter von etwa 20 Jahren weiterentwickeln, kann die Gehirnentwicklung gehemmt werden. Als Folge dieser Beeinträchtigung nennen die Wissenschaftler Neigung zu unvernünftigem Handeln. Sie befürchten zudem, dass die Gewalt in der Gesellschaft weiter zunimmt.