Fugenzeichen machen uns das Leben zugegebenermaßen nicht gerade leichter. Mal werden sie eingeschoben (Schafskäse, Bilderrahmen), mal wieder nicht (Schafwolle, Bildband). Wovon das abhängt, weiß oft keiner so genau zu sagen. Wir sind diesem Phänomen einmal auf den Grund gegangen.
Sie haben „allen Ernstes” weiteres Interesse an grammatischen Fragen? Dann können wir Ihnen im zweiten Abschnitt dieser Ausgabe alle unsere fundierten Kenntnisse über die Beugung nach all- mitteilen. Oder sind es vielleicht doch alle unseren fundierten Kenntnisse?
Die Namensfindung für den Nachwuchs treibt hierzulande ja mitunter seltsame Blüten. Ein paar Aspekte zur Zulässigkeit speziell von Vornamen aus Pflanzen- und Ortsnamen haben wir zu guter Letzt im Duden-Vornamenlexikon nachgeschlagen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Ihre
Duden-Sprachberatung
Hätten Sie’s gewusst?
Fugenzeichen
Substantive finden sich bekanntlich immer wieder gern zu Zusammensetzungen zusammen. Dabei werden bei einem Teil der Zusammensetzungen die Wörter nahtlos aneinander gefügt, bei anderen wiederum werden zwischen die Bestandteile bestimmte Laute bzw. Buchstaben eingeschoben.
Solche Einfügungen heißen Fugenzeichen. Die häufigsten Fugenzeichen bei zusammengesetzten Substantiven sind:
-(e)s: Geburtstag, Bundeshauptstadt, Arbeitsplatz
-e: Hundehütte, Mauseloch, Tagebuch
-(e)n: Nummernschild, Taschentuch, Strahlenschutz
-er: Wörterbuch, Kindergarten, Rinderbraten
Leider können auch wir mit keiner durchgängigen Regel aufwarten, die besagt, wann Fugenzeichen gesetzt und welche jeweils verwendet werden. Selbst ein und dasselbe Bestimmungswort wird manchmal ohne, in anderen Fällen mit (verschiedenen) Fugenzeichen an das Grundwort angeschlossen: Schafwolle/Schafskäse; Bildband/Bilderrahmen; Landkarte/Landesvater/Ländername; Schadenersatz/Schadensersatz (nur so im BGB).
Im Zweifelsfall hat man die freie Wahl bzw. kann sich an anderen Zusammensetzungen mit dem gleichen Bestimmungswort im Wörterbuch orientieren.
Oft entsprechen Fugenzeichen bestimmten Endungen, die in der Deklination des Bestimmungswortes auftreten. So kennzeichnet z. B. -es in Bundeshauptstadt den Genitiv Singular (= Hauptstadt des Bundes), -en in Strahlenschutz den Plural (= Schutz vor Strahlen).
Aber bei weitem nicht immer können Fugenzeichen so erklärt werden; vgl. z. B. Arbeitsplatz, Freundeskreis: s kommt in der Deklination von Arbeit gar nicht vor, und der Freundeskreis umfasst in den meisten Fällen nicht nur einen Freund.
Was Sie schon immer wissen wollten