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Was rat man seinen Kindern, wenn sie anfangen, jeden Modegag mitmachen zu wollen und die gleichen Markenklamotten verlangen wie ihre Klassenkameraden? Das ist natürlich eine Geldfrage. Aber geht es dabei tatsach lich nur um die Frage, ob man sich diesen Luxus leisten kann? Hat es nicht auch damit zu tun, ob man ihn sich bewusst leisten will? Irgendwie geht es um Moral- und die Sache ist tief in unserer Geistesgeschichte verankert.
Fruher war es in England eine Eeinstellungsvoraussetzung für Butler, dass sie dieselbe Schuhgroße hatten wie ihre Dienstherren, denn sie mussten regelmasig die neuen Schuhe ihrer Arbeitgeber ein wenig abtragen, bevor der Herr des Hauses sie anziehen konnte. Das Herzeigen funkelnagelneuer Schuhe galt in den erhabenen Haüsern als unschicklich und ordinär. Wieso das? Reich zu sein und sich einen Butler leisten zu können, war erstrebenswert. Damit zu protzen, galt jedoch als unfein.
Beim Schoppen und Bummeln in den Innenstädten oder beim Durchblättern der Modezeitschriften. “Für Sie", “Brigitte" oder “Vogue" stellt sich die Gewissensfrage heute immer noch: “Darf" ein “guter" Mensch sein Geld für teure Fummel ausgeben? Ist es in Ordnung, wenn man dem gleichmachenden Druck der Massenmedien und der Werbung nachgibt und genau das anzieht, was die Kleidungshersteller für diese Saison vorgesehen haben? Oder ist man nicht viel eigenständiger, aufgeklarter und sogar überlegen, wenn man sich aus Äußerlichem nichts macht und ganz auf innere Werte setzt? Man könnte beispielsweise in abgetragenen Hosen und uralten Wolljackets herumlaufen, bei denen der Stoff an den Ellbogen längst durchgescheuert ist, und so tun, als hätte man den Schaden vor lauter Beschäftigung mit wichtigeren Dingen noch gar nicht bemerkt. Auf diese Weise könnte man sich die Aura eines bedeutenden Forschers zulegen.
Zuruck unserer Frage nach den guten Menschien und den teren Fummeln. Was heißt eigentlich ,,gut,, ? Wahrscheinlich stellt man sich darunter jemanden vor, der oder die auf innere Werte achtet, sich selbst kontrolliert, diszipliniert und vernünfzig ist und sich erfolgreich dem Druck der Masse widersetzt, statt Geld für Unnötiges aus dem Fenster zu werfen. Das alles sind Kernelemente der bürgerlichprotestantischen Ethik, die in Deutschland nach der Reichsgründung von 1871 immer tonangebender wurden. Man hielt diese Werte hoch um sich von den Nachbarn westlich des Rheins abzugrenzen und sich der eigenen Überiegenheit zu vergewissern. Im Unterschied zur deutschen ,, Kultur" nämlich attestierte man der französischen ,,Zivilisation' Oberflächlichkeit, Eitelkeit und eine Schwache für das Äußerliche und Materielle. Der gute Deutsche sollte hart arbeiten, enthaltsam sein und sparen und nicht wie der ,,böse' Franzose dem Luxus nachhangen und sich den weltlichen Genüssen hingeben. Diese Ethik des Fleißes, der Sparsamkeit und der Enthaltsamkeit hat bei weitem nicht nur Deutschland geprägt. Laut Max Webers Protestantismus-These ist sie sogar die Grundlage des modernen westlichen Kapitalismus überhaupt. Der Mensch galt als schlecht und verdorben und konnte nur auf die Gnade Gottes hoffen, der ihm seine Sündhaftigkeit verzeihen sollte. Dafür musste der Mensch hart arbeiten, bescheiden sein und den irdischen Verlockungen widerstehen. Diese Haltung war laut Weber sehr förderlich für die Herausbildung des auf Leistung, Gewinnstreben und Wachstum basierenden Kapitalismus. Und die Mode? Sie steht für das Gegenteil: Hier geht es um Spaß am Zurschaustellen, um Körperlichkeit, um das creative spiel mit formen und Materialien und nicht zuletzt um Luxus und viel Geld. Alles Dinge, die der Protestantimus unsarmen Sündern eigentlich verbieten wollte. Auch wenn heute protestantische Werte nicht gerade unsere erste Sorge sind, prägen sie unterschwellig unsere Wahrnehmung. Von manchen Berufsgruppen ,,erwarten' wir geradezu, dass sie sich dem Diktat der Mode widersetzen. Es würde zu ihnen nicht passen, im halb durchistigen Haute-Couture-Blüschen oder im hautengen Designer-T-Shirt daherzukommen. Oder würden wir Krebsforscher, Seelsorger, Sozialpsychologen, Leichenbestatter und Pastoren im ausgeflippten Dior-Outfit Ernst nehmen?
Die Deutschen haben übrigens das Kleidungsstück erfunden, das sich mehr als jedes andere der Forderung nach Schönheit, Eleganz und Konformität mit der neusten Mode widersetzt weshalb man es in Frankreich und Italien weniger schätzt: den Birkenstock-Schuh. Breit und klobig setzt er auf innere Werte- sprich das Fußbett.