Posze o szybkie prztłumaczenie z gory dziekuje
Die Spanische Hofreitschule blickt mittlerweile auf eine 425 Jahre lange Tradition zurück und ist in ihrem Bestehen das einzige Institut der Welt, in dem die klassische Reitkunst in der Renaissancetradition der Hohen Schule bis heute bewahrt und gepflegt wird. Unter dem Begriff "Hohe Schule der Reitkunst" verstehen wir die durch die gymnastische Durchbildung der Gesamtmuskulatur des Pferdes erreichte Fähigkeit, die schwierigsten mit der natürlichen Gehmechanik des Pferdes im Einklang stehenden Übungen im vollkommenen Gleichgewicht durchzuführen. Sie finden ihren Ausdruck in anscheinend spielerischer Leichtigkeit und in der Harmonie der Bewegung.
Das Spanische in ihren Namen leitet die Spanische Hofreitschule von der auf der iberischen Halbinsel heimischen Pferderasse ab, die sich als besonders befähigt für die klassische Reitkunst erwies und schon zur Römerzeit berühmt war.
Die Hohe Schule der Reiterei erlebte Ende des 15. und zu Beginn 16. Jhdt eine Wiedergeburt, als die Renaissance in die Herrscherhöfe Einzug hielt. Sie verbreitete sich rasch über ganz Europa, begünstigt durch eine ehrwürdige reiterliche Tradition und einen höchstentwickelten Sinn für das Zeremonielle an den Fürstenhöfen.
Dies trifft in erster Linie auf den Kaiserhof in Wien zu, da die Habsburger zu dieser Zeit auch im - für die klassische Reitkunst wichtigen - Mittelmeerraum herrschten. So trug ein Habsburger die Krone des Heiligen Römischen Reiches und ein anderer residierte in Spanien und war zugleich Herr Neapels.
Zwischen beiden und ihren Ländern ergab sich ein sehr intensiver Austausch an Gütern, unter anderem auch solchen equestrischer Art.
Eingeführt wurde die Zucht spanischer Pferde in Österreich um 1562 durch Erzherzog Maximilian Sohn Kaiser Ferdinand I. Er errichtete in Kladrub (Tschechische Republik) ein Hofgestüt.
Drei Jahre später wird von einem, vor der Stallburg gelegenen "Ross-Tumblplatz" berichtet. Es war dies ein nicht überdachter Reitplatz, der bei schlechtem Wetter nicht benutzbar war. Dies hat dazu geführt, daß dort, wo sich jetzt der Josefsplatz befindet, im Jahre 1572 ein "Spainischer Reithsall" aus Holz errichtet oder renoviert wurde. Das ist die erste urkundliche Erwähnung dieser Institution. Ein aus dem Jänner 1593 stammendes Dokument spricht über die Schadhaftigkeit des "Roß Dumbl Platzes im Hoflustgarten", läßt aber auch etwas über das Äußere dieser Halle erkennen.
Es dürfte sich um einen langgestreckten, schmalen Saal gehandelt haben, der stadtwärts beim Wall gelegen war, wahrscheinlich gegen den Garten keine Wand hatte und nur auf Säulen geruht hat. Es war sicher kein besonderes Bauwerk, jedoch schützte es gegen schlechtes Wetter und gewährleistete eine erfolgversprechendere Ausbildung im Sinne der Hohen Schule, als dies im Freien möglich sein konnte. Unter den Pferden, die im Jahre 1593 in dem "Spainischen Reithsall" ausgebildet wurden, befanden sich sehr wahrscheinlich auch schon solche aus Lipizza.
1580 war durch Erzherzog Karl von Innerösterreich das Gestüt in Lipizza gegründet worden.
Der hölzerne Saal war ursprünglich sicher nur als Provisorium gedacht, hielt aber - wie auch heutige Provisorien - länger, als man dachte. In den Jahren 1641 und 1642 erwog man eine bauliche Kombination für Schatzkammer und Reitschule und erstellte einen ersten Kostenvoranschlag.
Es dauerte jedoch bis zur Regentschaft Kaiser Leopold I., bis die Dinge für das Projekt der kaiserlichen Reitschule in Fluß kamen.
Der Habsburger setzte nicht nur die Grundsteine für die Theater- und Musikstadt Wien, er übertraf mit seinen prunkvollen Karussells und Roßballetten die an italienischen Höfen gängigen an Prunk und Ausstattung bei weitem.
Das erste belegte Roßballett in dem Musik die Rhythmik schneeweißer Lipizzaner leitete, fand am 24.1.1667 anläßlich der Verehelichung des Kaisers mit der spanischen Infantin Margareta Theresia statt.
Im Jahre 1681 entschloß sich der kunstsinnige Kaiser Leopold I."zu Wien auf dem Tumelplatz eine neue Reitschuel" errichten zu lassen. So erging, nach Einholung eines Kostenvoranschlages am 31. Juli der Befehl, mit dem Bau eines Hauses zu beginnen, wo der erste Stock der Hofbibliothek und das Erdgeschoß für die Reitschule bestimmt war. Wie im Jahre 1683 berichtet wird, war das Gebäude so weit fertig, daß nur noch die Dachziegel eingehängt gehörten. Bald darauf brachen die Türkenkriege los und wie vieles anderes auch, wurde ein Teil der fast fertigen Reitschule schwer in Mitleidenschaft gezogen.
1685 wurde der Wiederaufbau angestrebt, mit dem Ziel, im Winter im neuen Haus die Reitübungen aufnehmen zu können. Jedoch verging Jahr um Jahr, ohne daß eine Fertigstellung in den Urkunden erwähnt wird.
Unter Karl VI wurde 1729 erneut mit dem Bau begonnen, unter Verwendung der bestehenden Hauptmauern, jedoch nach einem anderen Plan. Diesmal gab es keine Verzögerungen und im Jahre 1735 präsentierte sich das Gebäude des Josef Emanuel Fischer von Erlach in seiner jetzigen Form. Kaiser Karl VI besuchte am 14. September 1735 in Begleitung seiner Gemahlin Kaiserin Elisabeth-Christine, der gemeinsamen Tochter Maria Theresia und deren Bräutigam Franz Stefan von Lothringen das fertiggestellte Bauwerk. Seit diesem Jahr werden an der Spanischen Hofreitschule ausschließlich Lipizzaner aus dem Karster Gestüt ( Lipizza) verwendet und nicht mehr die bis dahin nicht näher definierten spanischen Pferde.
Die Winterreitschule bot nun die Garantie für Karl VI großes Vorhaben, die Leistungsfähigkeit der Lipizzanerhengste zu überprüfen. So konnte die Alltagsarbeit im neuen Gebäude ohne Unterbrechungen durchgeführt werden.
Aus dieser Zeit stammen die ersten Namen von Oberbereitern, wie der des Oberbereiters Edler von Regenthal, welcher ein hohes Ansehen bei Karl VI genossen haben dürfte, da dieser ihn mit dem Auftrag nach Lipizza schickte, an Ort und Stelle die Verhältnisse im Gestüt zu sondieren, darüber zu berichten und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Von Karl VI zeugt heute noch sein Reiterportrait, welches in der Hofloge der Halle hängt und die Marmortafel mit lateinischer Inschrift, die besagt:
"Diese kaiserliche Reitschule wurde zum Unterricht und zur Übung der adeligen Jugend wie auch zur Ausbildung der Pferde für Kunstritt und Krieg auf Befehl Kaiser Karls VI., des Sohnes von weiland Kaiser Leopold I. und unter der Obsorge des General-Baudirektors und Vorstand der Hofstallungen Gundaker Graf Althan im Jahre 1735 errichtet."
Die Hochachtung vor dem Bauherrn der Halle wird auch heute noch dadurch ausgedrückt, daß die Bereiter beim Einreiten in die Halle vor dem Porträt Karls VI den Zweispitz zum Gruß heben.
Nach Karls Tod im Jahre 1740 trat Maria Theresia die Regentschaft an. Sie war die erste, die in der neuen Winterreitschule "Ritter-Spiele" und "Karussells" abhielt. Sie liebte dergleichen und nahm aktiv an Damenkarussells teil. Auch prunkvolle Hofbälle und aufwendige Maskenfeste wurden in dieser Zeit veranstaltet.
Die Form, in der wir die Spanische Hofreitschule kennen, erlangte sie Anfang des 19. Jhdts:
Die Empire-Uniformen der Schulreiter: Goldbordierter Zweispitz,kaffee-brauner Frack, gelblich getönte Hirschlederreithose, Hirschlederhandschuhe und die hohen Lederstiefel.
Die rotgoldenen Schabracken und das schmale, goldbeschlagene Zaumzeug der Hengste.
Die Zeit des Wiener Kongresses ( 1814 - 1815 ) brachte der Spanischen Hofreitschule neue Impulse: festliche Karussells vor einem internationalen Publikum hoher und allerhöchster Politiker. Nach den Festivitäten dieser Jahre stellte sich wieder etwas Ruhe ein, was dem Alltagsbetrieb guttat. In Ruhe konnten die kaiserlichen Oberbereiter und Bereiter ihrer Arbeit nachgehen.
Dies war umso wichtiger, als die Französische Revolution ( um 1792 ) und die Napoloenischen Kriege und deren Auswirkungen fast überall in Europa jenen Instituten, die der klassischen Reitkunst verpflichtet waren, ein Ende bereitet hatten.
Als Kaiser Franz Josef am 8. Juni 1867 auf dem Krönungshügel in der Nähe von Budapest zum König von Ungarn gekrönt wurde, saß er auf dem Lipizzanerhengst Maestoso Cerbero.
Zwanzig Jahre bevor die Schüsse von Sarajevo fielen, am 28. April 1894 fand das allerletzte Karussell statt.
Daß über die Jahrzehnte an Ablenkung und Behinderung dennoch die Arbeit an der Spanischen Hofreitschule nicht vernachlässigt wurde, ist vielfach den berühmten Oberbereitern zu danken. Den Weyrothers allen voran Max; ihm folgten Burgstock und Kampen, Rieder und Herr von Nadasty, Matthäus Niedermayer und Franz Gebhardt.
Im Jahre 1898 wurde Johann Meixner Oberbereiter, der mit Exzellenz Holbein die grundsätzlichen "Direktiven" niederschrieb. Alle miteinander aber wahrten die große Tradition, sie gaben mündliches überliefertes Wissen um die Reitkunst getreulich ihren Nachfolgern weiter.