Die größten Aufreger der Rechtschreibreform werden vermutlich wieder zurückgenommen.
Der Rat für Deutsche Rechtschreibung plädierte für eine weitgehende Rückkehr zu den alten Regeln. Dauerbrenner des Streits zwischen Reformbefürwortern und Gegnern ist die Getrennt- und Zusammenschreibung von Verb-Verbindungen. Die Änderungen sehen entgegen der 1996 beschlossenen Reform in vielen Fällen wieder die Zusammenschreibung von Wörtern vor, die nach den neuen Schreibregeln getrennt geschrieben werden.
Künftig soll also wieder zusammengeschrieben werden, was zusammen gehört, das heißt was vom Sinn her eine Einheit bildet. Das gilt sowohl für Verb-Verbindungen mit Partikeln, Adjektiven und Substantiven. In Zukunft wird „auseinander setzen“ wieder „auseinandersetzen“ geschrieben, ebenso „kennenlernen“, „heiligsprechen“ „fertigmachen“, „leidtun“, und „eislaufen“. Gegenwärtig werden alle diese Beispiele auseinander geschrieben.
Sprachgebrauch vor Systematik
Das Gremium will dem vorherrschenden Sprachgebrauch folgen und dafür einiges an Systematik opfern, die den Reform-Vätern als Leitlinie galt. Ehrgeiziges Ziel des Rates: Bis zum Stichtag 1. August sollen die Experten das Reformwerk so zurechtschleifen, dass es auch seinen Kritikern gefällt. An diesem Tag werden die neuen Regeln in allen Bereichen verbindlich, in denen der Staat etwas zu sagen hat, also vor allem in den Schulen und Behörden.
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