Professor Petermeyer ist bei Freunden eingeladen. Man ißt zu Abend, man raucht und trinkt ein gutes Glas Wein, man unterhält sich und macht auch ein wenig Musik. Dabei läuft die Zeit schneller, als man denkt. Spät in der Nacht, oder richtiger am frühen Morgen, ist das Fest zu Ende. Herr Petermeyer will fortgehen, aber der Hausherr sagt: „Nein, wir lassen Sie nicht gehen Das Wetter ist zu Schlecht. Es regnet, und Sie wohnen am anderen Ende der Stadt“.
Bleiben Sie bei uns“ – bittet freundlich die Hausfrau, „das Gastzimmer ist leer und wartet auf Sie“. Da kann der sechzigjährige Junggesell, der Herr Professor Doktor Petermeyer, nicht nein sagen und bleibt im Haus der Freunde. Die Gastgeber gehen zu Bett. Sie drehen das Licht aus und schlafen bald tief und fest. Das Haus liegt ruhig und dunkel. Nur der Regen fällt auf das Dach und klopf an die Scheiben der Fenstern. Da, es ist vielleicht 2 Uhr in der Nacht, klingelt die Glocke zuerst kurz und leise, dann laut und lauter und immer länger, bis die müden Gastgeber aus ihrem kurzen Schlaf aufwachen. Der Hausherr dreht das Licht an und steht auf. Er öffnet das Fenster und sieht auf die Straße hinunter.
Da steht in regen und Wind der Professor Petermeyer und hält ein nasses Paket unter dem Arm. „Verzeihen Sie, daß ich Sie noch einmal aus dem Schlaf klingeln muß“, sagt er leise. „Ich habe nur schnell mein Nachthemd geholt“.