https://niemiecki.ang.pl/forum/nauka-jezyka/121555
Es hat uns Spaß gemacht. Und es war nicht einfach. Aus den Einsendungen sind zwei in die Schlussrunde gekommen:
piotrek3210 und
Zwetschke. Lange haben wir diskutiert. Dann stand der Sieger fest:
Es ist Zwetschke. Herzlichen Glückwunsch!
Wie geht es nun weiter? Zwetschke muss noch Punkt 6. der Spielregeln erfüllen: "Przed przekazem nagrody zwycięzca winien opublikować tu 3., 7., 12. i 18. miejsce na IBAN." (Also, Zwetschke, bitte!) Dann wird ihr das Geld überwiesen.
Mit Zwetschke zusammen haben wir entschieden, den Text zu veröffentlichen, der nach Einsendung aller Texte in einer gemeinschaftlichen Leistung aller entstanden ist.
Hier ist er:
Der Frühling beginnt im Mai und wird unbeabsichtigt vom Zahnarzt eingeläutet, als er einen antiken Tretbohrer und einen ebenso alten Zahnarztstuhl vor das Haus trägt. Mit einem Lappen fährt er einmal, zweimal darüber und entfernt die Spinnweben und Strohhalme, denn beide Geräte haben in der Scheune überwintert und waren nur von Zeit zu Zeit hervorgeholt worden, wenn es einen Notfall gab. Im Winter arbeitet der Zahnarzt eigentlich nicht; im Winter gibt es hier nichts zu tun, die Menschen kümmern sich nicht um ihre Gesundheit, außerdem ist es im Winter dunkel und der Zahnarzt sieht schlecht. Er braucht das helle Sonnenlicht des Mai und Juni, das direkt in den Mund der Patienten fällt. Das sind Waldarbeiter und schnauzbärtige Männer, die die ganzen Tage auf der Brücke im Dorf herumstehen und von denen man deshalb sagt, sie schafften bei Mostostal .
Sowie der Aprilmatsch getrocknet war, nahm ich meinen Rundgang wieder auf und wagte mich immer tiefer in die Umgebung vor. Um diese Zeit schaute ich immer gern in Achthozja vorbei, dem kleinen Weiler direkt am Steinbruch, wo der Zahnarzt wohnte. Und wie jedes Jahr überraschte mich die Szene - unter dem blauen Himmelszelt stand auf strahlend grünem Rasen ein weißer, heruntergekommener Zahnarztstuhl und darauf immer jemand halbliegend mit direkt zur Sonne geöffnetem Mund. Über ihn beugte sich - mit dem Bohrer in der Hand - der Zahnarzt. Aus der Ferne fast nicht zu erkennen, bewegte sein Fuß das Pedal des Bohrers ständig rhythmisch auf und ab. Ein paar Meter weiter standen in andächtiger Stille zwei, drei Bier trinkende Zuschauer.
Meistens zog der Dentist die schmerzenden Zähne, seltener versuchte er, sie zu heilen. Prothesen machte er auch. Als ich ihn noch nicht kannte, hatte ich mir immer wieder überlegt, welche Menschenrasse in dieser Gegend lebte. Viele hatten so typische Zähne, als wären sie alle verwandt, mit denselben Genen oder wenigstens dem gleichen Sternzeichen. Die Alten besonders: Alle hatten längliche, schmale und bläuliche Zähne. Merkwürdige Zähne. Da ich gehört hatte, unter der Hochebene sollten sich Uranablagerungen befinden, hatte ich auch die in Verdacht, man weiß ja, dass sie Anomalien hervorrufen können. Jetzt war mir klar, es waren die Prothesen unseres Zahnarztes, sein Erkennungszeichen, seine Marke. Wie jeder Künstler war er einzigartig.
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte er die Touristenattraktion im Glatzer Kessel sein sollen, wenn denn nur seine Arbeit legal gewesen wäre. Leider hatte er wegen Alkoholmissbrauchs schon vor Jahren seine Approbation verloren. Merkwürdig, niemand erhält ein Berufsverbot wegen seiner schlechten Augen. Die machten den Zahnarzt aber viel gefährlicher für seine Patienten. Er trug eine starke Brille, ein Glas hielt mit Klebeband zusammen.
An diesem Tag wurde bei einem Mann gebohrt. Er war kaum zu erkennen, das Gesicht verzogen vor Schmerz und ausdruckslos vom Alkohol, mit dem der Zahnarzt seine Patienten betäubte. Das grauenvolle Surren des Bohrers schraubte sich bis in meinen Kopf und rief die schrecklichsten Erinnerungen aus der Kindheit hervor.
„Wie geht’s?”, begrüßte ich ihn.
„Einigermaßen“, antwortete er mit einem breiten Grinsen, bei dem einem sofort der alte Spruch einfiel: „Arzt, heile dich selbst“. „Sie sind lange nicht mehr hier gewesen. Das letzte Mal haben wir uns wohl gesehen, da suchten Sie hier Ihre …“
„Stimmt“, unterbrach ich ihn. „Im Winter bin ich nicht so weit gekommen. Bevor ich mich aus dem Schnee gebuddelt hatte, war es schon wieder dunkel.”
Er machte sich wieder an das Bohren und ich beobachtete nachdenklich mit den anderen Schaulustigen die Bohrarbeiten im menschlichen Mund.
„Haben Sie die Polarfüchse gesehen?“, fragte mich einer der Männer. Er hatte ein wunderschönes Gesicht. Wäre sein Leben anders verlaufen, hätte er Filmschauspieler sein können. Jetzt aber verschwand seine Schönheit unter Falten und Runzeln.
„Wie man hört, soll sie Wnętrzak vor seiner Flucht freigelassen haben ”, sagte ein zweiter.
„Vielleicht hatte er Gewissensbisse“, meinte ich. „Vielleicht haben ihn die Füchse auch aufgefressen.“
Der Zahnarzt schaute mich neugierig an. Dann nickte er und versenkte den Bohrer in den Zahn. Der arme Patient fuhr auf dem Stuhl hoch.
„Kann man das nicht ohne Bohren plombieren?“, fragte ich. Doch schien sich niemand etwas aus dem Kranken zu machen.
„Erst Big Foot, dann Kommandant, jetzt Wnętrzak“, seufzte der Schöne. „Man hat schon Angst, den Fuß vor die Tür zu setzen. Wenn es dunkel ist, muss meine Frau alles draußen erledigen.“
„Das haben Sie klug eingefädelt“, erklärte ich und fügte hinzu: „Die Tiere rächen sich dafür, dass sie gejagt werden.“
„Ach was, Big Foot hat nicht gejagt“, zweifelte der Schöne.
„Aber er war Treiber“, fügte ein anderer hinzu. „Frau Duszejko hat Recht. Wer, wenn nicht er, hat hier am meisten gewildert.“
Der Zahnarzt bereitete auf einem kleinen Teller eine weiße Masse zu, mit einem Spachtel füllte er damit den aufgebohrten Zahn. „Ja, das ist durchaus möglich“, brummte er. „Das kann wirklich sein, irgendeine Gerechtigkeit muss es ja geben. Ja, ja, die Tiere.“ Der Patient stöhnte kläglich auf.
„Glauben Sie an die Göttliche Vorsehung?“, fragte mich auf einmal der Zahnarzt. Still verharrte er über dem Patienten, es war, als wollte er mich herausfordern. Die Männer prusteten, als wäre das ungehörig. Ich musste überlegen. „Denn ich glaube daran“, sagte er, ohne auf die Antwort zu warten. Freundlich klopfte er dem Patienten auf die Schulter, der sprang glücklich vom Stuhl auf. „Der Nächste“, sagte er. Einer der Schaulustigen nahm widerwillig Platz.
„Was liegt an?“, fragte der Zahnarzt. Der Mann öffnete einfach den Mund und der Zahnarzt schaute hinein. Sofort wich er zurück: „Oh Scheiße“, das war wohl die kürzeste Beschreibung des Patientengebisses. Mit den Fingern betastete er eine Weile die Zähne, dann griff er nach der Wodkaflasche hinter sich. „Nimm, trink. Wir ziehen.“
Undeutlich murmelte der Mann etwas, am Boden zerstört von dem unerwarteten Urteil. Er nahm ein fast volles Glas Wodka aus der Hand des Doktors und trank es in einem Zug aus. Ich war sicher, nach dieser Betäubung würde ihm nichts mehr wehtun. Während wir warteten, dass die Betäubung zu wirken begann, redeten die Männer aufgeregt vom Steinbruch, der wohl wieder geöffnet werden sollte. Nach und nach würde er die Hochebene schlucken, bis er sie ganz verschlungen hätte. Wir würden wegziehen müssen. Wenn der Steinbruch wirklich wieder eröffnet werden sollte, wäre die Zahnarzt-Siedlung als erste dran.
„Nun, ich glaube eher nicht an die Göttliche Vorsehung“, sagte ich. „Gründet doch einen Protestbeirat“, riet ich ihnen. „Ihr müsst demonstrieren.“ „Apre nu delisch”, sagte der Zahnarzt und führte seine Finger in den Mund des halb bewusstlosen Patienten. Ganz leicht, ohne Anstrengung, entfernte er einen schwärzlichen Zahn. Nur ein leichtes Knacken war zu hören. Mir wurde ganz anders.
„Sie sollten sich für alles rächen“, meinte der Zahnarzt. „Die Tiere sollten alles in den Arsch ficken.”
„Stimmt. In Grund und Boden rammeln”, griff ich den Gedanken auf. Die Männer schauten mich verwundert und voller Achtung an.
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mamapia hat selbst eine Übersetzung erstellt: Hier ist sie:
http://rapidshare.com/files/418647599/mamapia_Uebersetzung.pdf.html